TLDR
Big Idea: Die Hauptidee ist es, einen realistischen Benchmark für Coding-Aufgaben zu entwickeln, der real-world Software-Engineering-Probleme aus GitHub-Repositories abbildet. Anders als bisherige Coding-Benchmarks, die meist einfache, isolierte Programmieraufgaben umfassen, zielt swe darauf ab, die Fähigkeiten von LLMs in komplexeren, kontextreichen Software-Entwicklungsszenarien zu testen.
Ergebnisse:
- Entwicklung eines Benchmarks mit 2.294 realen Software-Engineering-Aufgaben aus 12 Python-Repositories
- Extensive Evaluierung zeigt, dass selbst fortschrittliche LLMs nur sehr begrenzt in der Lage sind, diese Aufgaben zu lösen
- Das beste Modell (Claude 2) löst nur 1,96% der Aufgaben
- Herausforderungen umfassen:
- Verständnis komplexer Codebasen
- Navigieren durch mehrere Dateien
- Verstehen und Implementieren kontextabhängiger Änderungen
Relevanz: Das Paper ist wichtig, weil es:
- Die Grenzen aktueller KI-Modelle in realen Software-Engineering-Kontexten aufzeigt
- Einen systematischen Ansatz zur Bewertung von KI-Systemen in komplexen Programmieraufgaben bietet
- Die Notwendigkeit weiterer Forschung zur Verbesserung von KI-gestützter Softwareentwicklung unterstreicht
Verwandte Arbeiten: Verbesserungen gegenüber früheren Arbeiten:
- Geht über einfache Code-Generierungsaufgaben hinaus
- Verwendet echte, komplexe Software-Repositories statt künstlich erstellter Probleme
- Bietet einen dynamisch erweiterbaren Benchmark
- Ermöglicht eine umfassendere Bewertung von KI-Modellen in realistischen Entwicklungsszenarien
Offene Fragen:
- Wie können KI-Modelle besser kontextübergreifende Codeänderungen verstehen?
- Welche Architekturen oder Trainingsmethoden könnten die Performance verbessern?
- Wie lassen sich Modelle entwickeln, die komplexe Software-Engineering-Aufgaben zuverlässig lösen können?
- Wie können Modelle besseres Verständnis für Codestrukturen und -abhängigkeiten entwickeln?
- Welche Rolle können Ausführungsumgebungen und Rückmeldungsschleifen beim Lösen von Programmieraufgaben spielen?
Source:
My Notes
Methodik:
- Datenbasis:
- 2.294 reale Software-Probleme
- Aus 12 populären Python-Repositories
- Quelle: GitHub Pull Requests
- Zusätzlicher Trainingsdatensatz: SWE-Bench-Train mit 19.000 Aufgaben
- Benchmark-Aufbau:
- Dreistufige Qualitätssicherungs-Pipeline
- Fokus auf gut gewartete Repositories
- Strenge Auswahlkriterien für Aufgaben
- Verwendung von Patch-Dateien und Testframeworks zur Bewertung
- Retrievalmethoden:
- Sparse Retrieval (BM25-Algorithmus)
- “Oracle” Retrieval (idealer Vergleichsansatz)
Retrievalmethoden:
Wie sollten große Codebasen gehandhabt werden?
Das grundlegende Problem:
- Die Modelle müssen relevante Code-Dateien finden und verstehen
- Der Kontext (Code) ist sehr lang und die Anfragen sind in natürlicher Sprache
- Es muss also eine Methode gefunden werden, die richtigen Code-Dateien zu identifizieren
- Zwei Ansätze werden verglichen:
Sparse Retrieval mit BM25:
- Praktischer Ansatz: Verwendet BM25-Algorithmus um relevante Dateien zu finden
- Es werden so viele Dateien geladen wie in das Kontextfenster passen
- Testergebnis: Modelle arbeiten am besten mit kleinerem Kontextfenster
“Oracle” Retrieval:
- Theoretischer/idealer Ansatz: Man weiß bereits vorab, welche Dateien geändert werden müssen
- Weniger realistisch, da Entwickler normalerweise nicht im Voraus wissen, welche Dateien betroffen sind
- Dient hauptsächlich als Vergleichsmetrik
Vergleich der Ergebnisse:
- In 40% der Fälle findet BM25 alle relevanten Dateien und mehr
- In fast 50% der Fälle findet BM25 keine der tatsächlich benötigten Dateien
- Dies zeigt, dass die automatische Identifizierung relevanter Code-Dateien noch eine große Herausforderung darstellt
Ergebnisse
- Allgemeine Performance:
- Modelle kämpfen signifikant mit den Aufgaben
- Claude 2 (bestes Modell) löst nur 1.96% der Probleme mit BM25 retrieval
- Mit “Oracle” retrieval steigt die Performance auf 4.8%
- Performance nach Repositories:
- Performance variiert zwischen verschiedenen Repositories
- Modelle zeigen ähnliche Trends bei verschiedenen Repos
- Aber: Die gelösten Aufgaben überlappen sich nicht stark zwischen den Modellen
- Beispiel: Claude 2 löst nur 42% der Aufgaben, die SWE-Llama löst
- Einfluss der Bildverarbeitung:
- Manche Repositories haben viele eingebettete Bilder (z.B. matplotlib: 32%, seaborn: 10%)
- Dies erschwert die Aufgabe für text-basierte Modelle
- Könnte multimodale LLMs erfordern
- Kontextlängen-Analyse:
- Performance sinkt mit steigender Kontextlänge
- Modelle haben Schwierigkeiten, relevanten Code in großen Kontexten zu lokalisieren
- Selbst bei besserem Recall durch größeres Kontextfenster sinkt die Performance
- Zeitliche Analyse:
- Die Forscher haben analysiert, ob das Erstellungsdatum eines Issues einen Einfluss auf die Lösungsfähigkeit der Modelle hat
- Also: Können Modelle ältere Issues besser lösen als neuere?
Das Ergebnis:
- Es wurde keine Verbindung zwischen dem Alter eines Issues und der Lösungsfähigkeit gefunden
- Die Modelle lösen alte und neue Issues etwa gleich gut (oder schlecht) Warum ist das wichtig?
- Man könnte vermuten, dass KI-Modelle ältere Issues besser lösen, weil:
- Diese Issues eventuell in ihren Trainingsdaten waren
- Sie die Lösungen “auswendig gelernt” haben könnten
- Das Ergebnis zeigt aber: Die Modelle “schummeln” nicht
- Sie memorisieren nicht einfach bekannte Lösungen
- Sie versuchen tatsächlich die Probleme zu verstehen und zu lösen
- Sind dabei aber noch nicht sehr erfolgreich
- Patch-Generierung: (Patches sind die Änderungen des LLMs)
Die Studie vergleicht, wie die Modelle Code ändern (“Patches”) im Vergleich zu menschlichen Lösungen:
Modell-Generierte Patches:
- Sind meist kurz und einfach
- Lösen nur das konkrete Problem
- Verwenden hauptsächlich grundlegende Programmierung
- Ignorieren oft existierende Bibliotheken/Funktionen
- Sind umfangreicher
- Berücksichtigen das größere Bild
- Nutzen existierende Codebase-Funktionen
- Denken an mögliche zukünftige Probleme
- Verbessern oft auch die Code-Struktur
Wichtige Erkenntnisse:
- Modelle generieren meist kurze, oberflächliche Patches
- Keine Memorisierung alter Lösungen
- Große Diskrepanz zwischen KI-generierten und menschlichen Patches
Offene Forschungsfragen:
- Wie können Modelle besseres Kontextverständnis entwickeln?
- Welche Architekturen ermöglichen komplexere Codeänderungen?
- Wie lässt sich die Fähigkeit zur strukturellen Codeanalyse verbessern?